Programmtipps

«Signes»: Die Sendung in Gebärdensprache

Hast du eigentlich gewusst, dass wir in der Schweiz nicht nur vier, sondern fünf Landessprachen haben? Die fünfte Landessprache ist zwar nicht hörbar, aber sichtbar. Es handelt sich nämlich um die Gebärdensprache. Die Sendung «Signes» richtet sich speziell an Hörbehinderte und alle, die sich für deren Welt interessieren.

Moderatorin Natasha Ruf schaut sich Christoph Staerkles Kunst an

Hörbehinderte Menschen können nur speziell aufbereitete Medieninhalte verfolgen. Als Service-public-Unternehmen ist die SRG dazu verpflichtet, ihre Angebote auch behindertengerecht aufzubereiten. Das macht sie, indem sie Sendungen in Gebärdensprache übersetzt oder untertitelt. Eine dieser Sendungen ist beispielsweise «Signes».

Das ist «Signes»

Die Sendung richtet sich gezielt an Hörbehinderte und alle, die sich für deren Welt interessieren – natürlich in Gebärdensprache. Eine neue Ausgabe erscheint immer am letzten Samstag im Monat um 08.30 Uhr auf SRF 1. Bisher wurden die einzelnen Folgen jeweils von unseren Gspändli von RTS produziert. Aber auch die Gebärdensprache gibt es in verschiedenen Dialekten und Formen. So mussten für die deutschsprachige Ausstrahlung immer noch zusätzliche Untertitel her. Darum gibt's nun erstmals auch eine «Signes»-Folge mit deutschsprachigen Gebärden, die SRF eigenproduziert hat.

Moderiert wird diese SRF-Folge von Natasha Ruf. Sie hat damit auch gleich ihr erstes Mal als Moderatorin vor der Kamera. Zuvor hat sie aber bereits als Gebärdenübersetzerin für verschiedene Sendungen bei SRF gearbeitet.

Was macht eigentlich eine Gebärdendolmetscherin oder ein Gebärdendolmetscher?

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Gebärdensprachdolmetscherin Michèle Berger spricht die Tagesschau für Hörbehinderte.

Michèle Berger ist Gebärdendolmeterin bei SRF und hat uns einen Einblick in ihren Beruf und damit auch in die Welt der Gehörlosen gegeben.

Zum Beitrag


Schau dir jetzt die neuste «Signes»-Folge an:

Für Christoph Staerkle ist die Pantomime ein lebenswichtiger Kommunikationskanal. Gehörlos geboren, war die Gebärdensprache während seiner Jugendzeit noch verpönt und wurde bei den Kindern unterdrückt. Erst die Kunst befreite ihn aus der Enge dieser gesellschaftlichen Vorstellungen. Das Porträt zeigt die Vielseitigkeit seiner künstlerischen Welt. Er erzählt von dem entscheidenden Zufall, der ihn von der Strasse auf eine richtige Theaterbühne brachte, und warum Motorradfahren etwas mit Tanzen zu tun hat.


Weitere gebärdete Sendungen bei SRF

Neben «Signes» gibt es beispielsweise auch diese Sendungen bei SRF, die in Gebärdensprache übersetzt werden:

  • Die Informationssendungen «Tagesschau» und «Meteo» werden täglich um 19.30 Uhr auf SRF info ausgestrahlt.
  • Das Konsumentenmagazin «Kassensturz» kommt jeweils am Samstag um 09.00 Uhr auf SRF 1
  • Die Gesundheitssendung «Puls» kommt sonntags immer um 09.00 Uhr auf SRF 1
  • Das Politmagazin «Rundschau» ist immer mittwochs um 20.05 Uhr auf SRF 1 zu sehen.

Es werden heute rund 38 000 Stunden Programm untertitelt, was 65 Prozent der Sendezeit beträgt. Bis 2022 wird dieses Angebot auf 45 000 Stunden beziehungsweise 80 Prozent sogar noch erweitert.


Wenn du nichts mehr verpassen möchtest, was in der Gehörlosen-Community gerade so abgeht, dann trete doch der «Signes»-Facebookgruppe bei. Die Gruppe ist nämlich nicht nur für Hörbehinderte, sondern auch für Hörende, die sich gerne über das Thema austauschen möchten.


Text: SRG Insider/SRF
Bild: SRF/RTS

Tags: accessibility barrierefreiheit gebaerdensprache programmtipp

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