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Das war der fünfte Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia»

Hast du gewusst, dass Drehbuchautorin Natascha Beller, Musikerin Naomi Lareine, «10vor10»-Moderatorin Franziska Egli sowie 58 weitere Frauen erst seit dem 26. November 2020 einen Wikipedia-Eintrag haben? Möglich gemacht haben das rund 60 engagierte Wikipedianerinnen und Wikipedianer am fünften Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia» – sicherheitsbedingt vom Homeoffice aus.

Die vier Gastgeberinnen des Edit-a-thons stehen mit Mundschutz und Käppi im Videostudio

Safe Space

Gemütliches Wohnzimmer-Ambiente statt Bildschirmfront in Grossraumbüro-Atmosphäre: Die vier Gastgeberinnen Susanne Wille (SRF), Katia Murmann (Ringier), Muriel Staub (Wikimedia) und Patrizia Laeri haben es sich für den fünften Edit-a-thon in einem pragmatisch eingerichteten Videostudio im Leutschenbach bequem gemacht. Natürlich mit entsprechendem Sicherheitsabstand, Plexiglasscheiben und den momentan trendigsten Accessoires: Gesichtsmasken. Normalerweise ist dieses Videostudio, in welchem die vier Frauen auf Barhockern und Lounge-Sesseln Platz genommen haben, ein Büro mit drei Arbeitsplätzen – das nun eigens für diesen Event hergerichtet wurde.

Katia Murmann und Patrizia Laeri im Videostudio

«Muss ich meine Stirn noch abpudern?» erklingt es von einem der vier Stühle. «No worries, das Bild hat Zoom-Qualität» ist eine Stimme aus der anderen Richtung zu hören. Will heissen: Das Signal, das schlussendlich bei den Teilnehmenden zuhause ankommt, ist nicht so hoch aufgelöst, wie es einige der Gastgeberinnen von ihren sonstigen Moderationseinsätzen gewohnt sind. Wer genau spricht, ist beim Probelauf nicht ersichtlich. Die Masken werden nämlich nur abgenommen, wenn eine Liveschaltung stattfindet. Sonst ist von den vier Gesichtern, die teilweise von einem fancy Käppi verdeckt werden, nicht viel zu erkennen.

Female Empowerment

Pünktlich um 16 Uhr geht's los und die vier Gastgeberinnen begrüssen die rund 60 Teilnehmenden – hauptsächlich Medienschaffende – die sich auf der «SRF Community Plattform» eingeloggt haben. Trotz der digitalen Durchführung brennen die Mitwirkenden auch dieses Mal darauf, mehr Frauen auf der Online-Enzyklopädie sichtbar zu machen. Denn Gleichstellung fängt mit mehr Sichtbarkeit an, ist sich SRF-Kulturchefin Susanne Wille sicher:

Susannes ehemaliges Moderationsgspändli Arthur Honegger habe schon mal kräftig vorgelegt, lassen die Gastgeberinnen die Autorenschaft wissen. Weil er sich während des Schreibevents auf eine Sendung vorbereiten müsse, habe er kurzerhand im Vorfeld zwei Frauenbiografien auf Wikipedia erfasst. Dass die wichtigste Informationsseite der Welt ein Genderproblem hat, ist nämlich auch ihm nicht entgangen. Dieses kommt aber nicht von ungefähr, wie die Präsidentin von Wikimedia Schweiz, Muriel Staub, weiss:

Nur gerade 16 Prozent der deutschsprachigen Biografien auf Wikipedia handeln von Frauen.

Troubleshooters all the time

Das virtuelle Happening auf die Beine gestellt haben übrigens Luzia Raffainer und Nicole Baumgartner vom Team Eventmarketing bei SRF. Die beiden sind zwar nicht vor der Kamera zu sehen, halten im Hintergrund aber alle Fäden in der Hand. Und sorgen vor allem dafür, dass die Autorinnen und Autoren im Homeoffice möglichst speditiv an den Wikipedia-Einträgen arbeiten können. Nicole ist zum Beispiel in ständigem Kontakt mit der Community und zählt fortlaufend mit, wie viele neue Frauenbiografien auf Wikipedia Einzug halten.

Für uns ist es ein grosses Highlight, dass wir in der aktuellen Situation alle vier Gastgeberinnen vor Ort haben dürfen.

Nicole Baumgartner, Projektleiterin Eventmarketing SRF

Eine Dreiviertelstunde vor der offiziellen Verabschiedung verkündet Patrizia Laeri bei einer Liveschaltung, dass inzwischen 21 Biografien fertiggestellt sind. Luzia kümmert sich währenddessen darum, dass die Leute zuhause in der Zoom-Session immer die passenden Einblender zu Gesicht bekommen. Support kriegt sie dabei von Tinet Gaudenz vom Team Smartproduction, der die Regieknöpfe bedient – dem einzigen Mann im Raum. Seine Dienste sind in diesem Corona-Jahr besonders gefragt – er und seine Gspändli wickeln nämlich alle Livesendungen im Hause SRF ab, die nicht über die klassischen Broadcast-Kanäle gesendet werden. Die Technik für solche Veranstaltungs-Livestreams ist also schon mehrfach erprobt.

Tinet und Luzia am Regiepult des Edit-a-thons

Nach vier Stunden Schreibmarathon kann das Organisationsteam in einer letzten Schaltung stolz verkünden, dass 61 neue Frauenleben auf der Online-Enzyklopädie verewigt sind. Wer an diesem Tag einen Eintrag gekriegt hat, kannst du auf Wikipedia nachlesen.


Text: SRG Insider
Bild: SRG Insider

Tags: behindthescenes editathon frauen frauenquote veranstaltung

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