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Auf der grossen Leinwand: «Jagdzeit»

Je höher die Etage, desto höher der Preis: In der Chefetage eines fiktiven Schweizer Automobilzulieferers entspringt ein Machtkampf mit einem tragischen Ausgang. Das aufwühlende Wirtschafts-Drama «Jagdzeit», das von SRF koproduziert wurde, kommt am 20. Februar 2020 in die Deutschschweizer Kinos.

Alexander Maier und Hans-Werner Brockmann sitzen nebeneinander an einem Glastisch im Büro

Schon mal von «Management by Crocodile» gehört? Die Antwort dazu liefert dir Finanzchef Alexander Maier im neuen Kinofilm «Jagdzeit»:

Bis zum Hals im Dreck stecken, aber das Maul weit aufreissen.

Er spielt damit auf die Probleme an, welche in der Traditionsfirma Walser herrschen und vom neuen CEO Hans Werner Brockmann mit ziemlich schlichten Lösungsvorschlägen abgetan werden. Die beiden Hauptprotagonisten des neuen Kinofilms «Jagdzeit», welcher im Managermilieu angesiedelt ist, schenken sich nichts. Und verlieren letztlich alles. Gespielt werden die beiden charakterstarken Hauptfiguren von Stefan Kurt und Ulrich Tukur.

Spulen wir mal ein paar Szenen zurück:

Alexander Maier ist der perfektionistische Finanzchef des Schweizer Automobilzuliefer-Konzerns Walser, der sein ganzes Leben der Arbeit unterordnet. Als mit Hans Werner Brockmann ein fachfremder neuer CEO aus Deutschland in die Firma geholt wird, ändert sich alles. Der Topmanager soll nämlich die Firma umstrukturieren und Alexander überlebt als einziger einen Kahlschlag in der Chefetage. Doch als ein Deal mit einem Grossinvestor platzt und der geplante Börsengang gestoppt wird, gibt Hans Werner dem Finanzchef Alexander die Schuld für das Scheitern. Der Druck wird für Alexander zu gross, denn auch in seinem privaten Umfeld läuft es mit Frau und Sohn nicht besonders gut.

Stefan Kurt spielt diesen Maier eindrücklich, seine langsam wachsende Verzweiflung, seine Einsamkeit.

Brigitte Häring, Filmredaktorin bei SRF Kultur

Vor den Trümmern seiner Existenz sieht er nur noch eine Möglichkeit, sich an Hans Werner zu rächen: Alexander nimmt sich das Leben und gibt dem CEO die Schuld an seinem Tod.

Aber viel mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Wie die Geschichte weiter geht, kannst du dir ab dem 20. Februar 2020 gleich selbst im Kino anschauen.

Hier ein kleiner Vorgeschmack:

Kommt dir die Geschichte bekannt vor?

Das mag gut sein, denn die Geschehnisse, die im Drama «Jagdzeit» erzählt werden, sind angelehnt an wahre Begebenheiten – ausgehend von Suiziden von Schweizer Topmanagern. Drehbuchautorin Simone Schmid und Regisseurin Sabine Boss haben für den Film lange und genau recherchiert. Sie haben sich immer wieder beraten lassen und Geschäftsleitungssitzungen praktisch im Wortlaut aus der realen Konzernwelt übernommen.

Sabine Boss zeigt ein erdrückendes Bild von Topmanagern, die in der Konzernwelt vereinsamen.

Brigitte Häring, Filmredaktorin bei SRF Kultur

Bei der Premiere in Solothurn sprach Sabine Boss darüber, was sie zum Film inspiriert hatte: Die oft fehlende Empathie mit solchen Topmanagern. Lese man die Meldung über einen Suizid, käme als erstes der Gedanke: Warum ist denn der nicht ausgestiegen, der hat doch so viel Geld? «Jagdzeit» zeigt eindrücklich, warum: Weil es aussen vermeintlich nichts mehr gibt, was einen Ausstieg lohnt.


Die SRG beteiligt sich im Rahmen des Pacte de l'audiovisuel an der Produktion dieses Wirtschafts-Dramas. Das Ziel des Pacte ist es, die Präsenz und Qualität des Schweizer Films zu fördern.


Text: SRG Insider (Quellen: SRF Kultur/Brigitte Häring, Ascot Elite)
Bild: Turnus Film

Tags: aufdergrossenleinwand kino pactedelaudiovisuel programmtipp schweizerfilm spielfilm

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