Auf der grossen Leinwand: «Wanda, mein Wunder»

Eine junge polnische Pflegerin, die nach einer «Gefälligkeit» unerwartet schwanger wird. Kann passieren. Wenn es sich beim Vater des Kindes aber um einen 70-jährigen, pflegebedürftigen Rentner handelt – oder besser gesagt, um den eigenen Arbeitgeber – kann die Situation bizzli schwierig werden. Diese Geschichte von Regisseurin Bettina Oberli ist seit einigen Wochen in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

«Überlass mich nicht diesen Verrückten»

Die 35-jährige Polin Wanda heuert als Pflegerin bei einem wohlhabenden Goldküsten-Rentner an. Der Job ist zwar schlecht bezahlt, aber Wanda braucht das Geld unbedingt für ihre eigene Familie in Polen. Und so zieht sie berufsbedingt in das luxuriöse Familienanwesen der Wegmeister-Gloor-Dynastie am See ein. Schnell freundet sie sich mit dem 70-jährigen Josef an, den sie nach einem Schlaganfall rund um die Uhr betreut: «Überlass mich nicht diesen Verrückten», meint der gelähmte Rentner zu ihr. Doch Josefs Ehefrau Elsa findet die Freundschaft zwischen den beiden nicht so cool. Und die Tochter Sofie verdächtigt Wanda sogar des Diebstahls. Nur der jüngste Sohn Gregi, mag sie besonders gern.

Emotionales Familienchaos

Wanda wirbelt das Leben aller Familienmitglieder also gehörig durcheinander. Für Regisseurin Bettina Oberli ist das Familienleben ein Motiv, das sie in ihren Filmen immer wieder aufgreift: Was hat es mit diesem seltsamen Mikrokosmos auf sich, in dem man sich geborgen fühlt oder eben auch eingeengt? Im Hinblick auf die polnische Pflegerin Wanda hat sie dabei vor allem eines interessiert:

Was passiert, wenn eine völlig fremde Person so tief in eine Familienstruktur hineinsieht, und sich dadurch eine unvermeidbare Intimität aufbaut?

Bettina Oberli, Regisseurin

Wenn man so zusammen unter einem Dach lebt, kriegt man manchmal ziemlich intime Momente mit. Wanda war aber mit jemandem aus der Familie bizzli zu intim und wird unerwartet schwanger. Schon klar, dass da ein emotionales Chaos ausbricht und die starren Strukturen der Familie plötzlich auf den Kopf gestellt werden.

Bizzli Hollywood-Feeling am Zürichsee

Mit dem Film wirft Bettina Oberli durch die Augen einer Einwanderin einen kritischen Blick auf die Schweizer Gesellschaft. Im Film spielen unter anderem Stars wie James-Bond-Bösewicht Anatole Taubmann oder Marthe Keller mit, die bereits mit Dustin Hoffmann vor der Kamera gedreht hat. «Wanda, mein Wunder» bringt also bizzli Hollywood-Feeling auf die grosse Leinwand. Und Regisseurin Bettina Oberli versteht definitiv was von Blockbuster-Kino – das hat sie mit «Die Herbstzeitlosen» schliesslich schon mal bewiesen.

Gedreht wurde «Wanda, mein Wunder» übrigens im Sommer 2019 in einer alten Villa in Stäfa. Unsere Gspändli von SRF waren mit vor Ort und haben dabei einige Insights aufgeschnappt.

Nach den Dreharbeiten am Zürichsee ist es für mich eine ganz besondere Freude, dass «Wanda, mein Wunder» nun auch seine Weltpremiere am Zurich Film Festival feiern wird.

Bettina Oberli, Regisseurin

Hier gibt es schon mal einen kleinen Sneak Peek für dich:

Die SRG beteiligt sich übrigens im Rahmen des Pacte de l'audiovisuel an der Produktion dieses Kinofilms. Das Ziel des Pacte ist es, die Präsenz und Qualität des Schweizer Films zu fördern. Produziert wurde «Wanda, mein Wunder» von Zodiac Pictures.

Text: SRG Insider (Quelle: ZFF)
Bild: Zodiac Pictures

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