Service public

«Kurz erklärt»: So berichtet SRF über die Krise

In der jetzigen Krisensituation ist die Qualität von journalistischen Informationen mindestens so wichtig wie eine angemessene Notreserve an Toilettenpapier. Auch bei der Quantität der Informationen lassen sich Vergleiche zur Menge an gebunkertem Klopapier ziehen. Viele fragen sich nämlich: Ist es zu viel? Zu wenig? Oder gerade richtig? Fakt ist: Die Meinungen, wie viel in den Medien über Corona berichtet werden sollte, driften stark auseinander.

Illustration einer Frau, die eine WC-Rolle ausgerollt hat

Too much information!

Der Informationshunger in der Bevölkerung ist ungefähr so stark angewachsen wie das Assortiment an WC-Rollen, das in den letzten Wochen über die Ladentheke gewandert ist. Das Toilettenpapier geht irgendwann mal aus. Die Informationen hingegen, prasseln ungehindert auf dich ein. Deshalb braucht es Medien, die neutral und sachlich die bedeutendsten Informationen bündeln. Die SRG erfüllt in diesen Tagen also einen wichtigen Auftrag – angeordnet vom Bund. Der Informationsauftrag wird nämlich in der Service-public-Konzession geregelt. Normalerweise kann dieser in der Deutschschweiz mit den SRF-Informationssendungen «Schweiz aktuell», «Tagesschau», «10vor10» und den Radionachrichten erfüllt werden. Bei der aktuellen Krisensituation sieht das aber bizzli anders aus.

Einordnung, yes please!

Die SRG versucht dieses erhöhte Informationsbedürfnis abzufedern, in dem sie sachlich und serviceorientiert über das Thema berichtet. Die Chefredaktion von SRF hat es sich zum Ziel gesetzt, auf die wichtigsten Fragen zum Coronavirus einzugehen und verlässliche Antworten darauf zu liefern. Dazu wurde in den letzten Wochen einiges im Programm umgekrempelt. Monothematische Sendegefässe sind entstanden und SRF informiert nonstop über die neuen Entwicklungen.

Wichtig ist uns bei der Berichterstattung zum Coronavirus neben der Frage der Dosierung natürlich auch die Tonalität.

Gregor Meier, Nachrichtenchef bei SRF

Neben tagesaktuellen Informationen gibt’s auch Hintergrundinformation, die dir die Zusammenhänge erklären und Einordnung liefern. Denn gerade im Netz existieren unzählige Fakenews zum Coronavirus. Diese gilt es zu entlarven, was SRF in Form von detaillierten Faktenchecks macht.

News, News, News!

Du kannst dich also darauf verlassen, dass du auf den SRF-Kanälen auf keine Newsinhalte triffst, bei welchen die Faktenlage unklar ist oder die Redaktion die Quelle nicht kennt. Bei den Quellen verhält es sich übrigens genau umgekehrt wie bei mehrlagigem Toilettenpapier – je mehr Transparenz, desto sicherer. Eine Information wird von SRF also erst ausgerollt, wenn diese einer Quellenprüfung unterzogen wurde und sich diese als vertrauenswürdig erwiesen hat. Bei amtlichen Mitteilungen, wie jenen der Bundesbehörden müssen die Quellen nicht mehr nachrecherchiert werden. So streamt SRF beispielsweise alle Medienkonferenzen des Bundes zur Corona-Krise und füttert den Liveticker fortlaufend. Denn die SRG ist wegen dem Informationsauftrag bei schweren Krisen sogar das offizielle Informationsorgan des Bundesrats.

Es ist genug für alle da!

Vor Corona-Informationen gibt es also kein Entkommen: Für die News-Junkies gibt's genügend Gehirnfutter und die News-Deprivierten kriegen durch diesen Informationsauftrag zwangsläufig die wichtigsten Informationen mit. Für die SRG ist es aber eine Gratwanderung, möglichst umfassend über das Thema zu berichten, ohne dabei andere Themen oder den Rest der Welt aus den Augen zu verlieren.

Letztendlich entscheidet nicht die Menge an Beiträgen über die Qualität unserer Berichterstattung, sondern ob es gelingt, ein differenziertes Bild über das Coronavirus zu vermitteln.

Tristan Brenn, Chefredaktor TV bei SRF

Wie SRF allerdings darüber berichtet, darauf hat der Bund keinen Einfluss. Genauso wenig, wie du etwas unternehmen kannst, wenn dir im Laden jemand die letzte Packung Toilettenpapier vor der Nase wegschnappt. Diese Unabhängigkeit der SRG von politischen und wirtschaftlichen Meinungen wird übrigens durch die Gebührenfinanzierung garantiert. So liegt die Programmgestaltung allein in der Hand von SRF.


Du möchtest noch mehr über den Informationsauftrag der SRG erfahren? Dann klick hier mal rein.


Text: SRG Insider (Quellen: SRF/SRG)
Bild: Colourbox.de

Tags: informationsauftrag leistungsauftrag lockdown servicepublic

Kommentare

Lade Kommentare...
Noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar hinzufügen

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Danke für deinen Kommentar. Dein Kommentar wird moderiert und erscheint hier, sobald er freigeben wird.
Bei Freischaltung erhälst du ein Email auf {author_email}.