Schon mal vom Begriff «Dark Social» gehört? Damit sind Aktivitäten in privaten Messengerdiensten gemeint, die in abgeschlossenen Gruppen als soziale Medien funktionieren. Und wir sprechen da nicht von deinem Familychat auf Threema oder deinem BFF-Grüppli auf WhatsApp. Sondern beispielsweise von Telegram-Gruppen, die bis zu 200'000 Nutzerinnen und Nutzer fassen. Die Nachrichten, die dort verschickt werden, erreichen manchmal Millionen von Menschen. Und diese Messages haben es so richtig in sich.

Die Recherche

Julian Schmidli und seine Gspändli von SRF Data sind dem Phänomen von solchen «abgedunkelten» Kanälen nachgegangen. Mit einem Undercover-Profil haben sie sich Zugang zu über 90 Schweizer Gruppen und Kanälen verschafft – und dort Daten gesammelt und ausgewertet. Aber nur mit nackten Tatsachen hat sich das Team von SRF Data natürlich nicht zufrieden gegeben. Sie sind auf Expertinnen und Experten zugegangen und haben Statements eingeholt, um das Ganze besser einordnen zu können.

Ihre Recherche hat sie unter anderem zu Hackern im Baselbiet, zu reichen Hintermännern in der Innerschweiz und auch zu Verschwörungstheoretiker:innen und Rechtsextremen geführt. Sie alle finden sich nämlich in den Dark-Social-Kanälen wieder.

Folge 1: Die SMS-Aktion

Es ist kurz vor einer Volksabstimmung. Hunderttausende erhalten ein SMS. Es enthält einen Link, und der führt auf eine Website voller Falschinformationen. Kosten der Aktion: fast keine. Absender: anonym. So einfach ist es heutzutage, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Dank «Dark Social».

Folge 2: Telegram - Königin der Dunkelheit

Es war für Videokünstler Sputim wie ein Bubenstreich: Auf Telegram verbreitet er als Experiment Falschinformationen über die Covic-Impfung. Die Meldung erreicht innert Kürze tausende Personen. Kaum jemand überprüft oder widerspricht.

Folge 3: Die Hassmaschine

Die dritte und letzte Folge von «Dark Social» startet mit einer Warnung. Denn es geht um tausende von Gewaltfantasien und Drohungen auf Telegram. Deren Ziel: Politiker, Wissenschaftlerinnen, Journalisten. Und es stellt sich die Frage: Wie gewaltbereit sind die Versender:innen der Nachrichten wirklich?

Text: SRF/SRG Insider
Bild: SRF