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«Reporter»: Rassismus in der Schweiz

Wenn du in den letzten Monaten mal in die «Tagesschau» gezappt oder dir die Quizshow «1 gegen 100» bei SRF reingezogen hast, dann ist sie dir bestimmt aufgefallen: Angélique Beldner. Wie die meisten Moderatorinnen und Moderatoren von SRF ist auch sie in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Trotzdem wird sie aber ständig gefragt: Woher kommst du? «Reporter» hat Angélique auf Spurensuche in ihrer eigenen Vergangenheit in der Schweiz begleitet.

Angélique Beldner mit dem Rucksack unterwegs am Bahnhof

Wo fängt Rassismus eigentlich an? Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Genau das macht es so schwer, darüber zu reden. Seit diesem Sommer macht es Angélique Beldner trotzdem und stellt sich vielen, teils schmerzhaften Diskussionen.

Meine Strategie war immer: Rassismus nicht beachten, ihn kleinreden. Doch damit ist jetzt Schluss.

Angélique Beldner, Moderatorin

Schmerzhafte Erinnerungen

Angélique Beldner ist Newsmoderatorin und Quizqueen beim Schweizer Fernsehen, Mutter von zwei Kindern und durch und durch Schweizerin. Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbrachte sie in Frutigen und wuchs in der Agglomeration von Bern bei ihrer weissen Mutter in einer weitgehend behüteten Umgebung auf.

Ich bin voll und ganz Schweizerin, realisierte aber schon früh, dass ich anders war.

Angélique Beldner, Moderatorin

Angélique hat noch immer diese Erinnerung, wie sich Menschen in den Kinderwagen beugen und ihre Haare berühren. Das begleitet sie bis heute. Und es gibt tatsächlich auch jetzt noch immer Leute, die ihr ungefragt ins Haar langen. Aber solche Erlebnisse behielt sie bisher für sich. Oder tauschte sich, wenn, dann nur mit ihrem Mami darüber aus.

Andere Strategien einschlagen

Doch dann kam der Sommer und die Bewegung «Black Lives Matter» stellte ihre Welt auf den Kopf.

Auf einmal fragten mich alle nach meiner Meinung zum Thema Rassismus, und ich realisierte: Wenn alle schweigen, so wie ich, wird sich nie etwas verändern.

Angélique Beldner, Moderatorin

So kam es auch, dass sie erst jetzt im Alter von 44 Jahren mit ihrem Vater Albert, der aus Westafrika stammt, zum ersten Mal über ihre Hautfarbe und Rassismus gesprochen hat.


Schau dir den «Reporter» jetzt an:


Text: SRG Insider/SRF
Bild: SRF

Tags: diversität gesellschaft reportage srfreporter

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