Programmtipps

«DOK»: Roger Schawinski

Wenn du ein Medienstudium absolviert hast, bist du an diesem Namen nicht vorbeigekommen: Roger Schawinski. Er hat die Schweizer Radio- und TV-Szene in den letzten 50 Jahren definitiv geprägt. Wie kein anderer versteht er es, den Fokus auf sich zu lenken. Keine Frage: dieser Typ polarisiert. Was dir im Medienstudium aber wahrscheinlich nicht vermittelt wurde, sind die Karriere-Hintergründe des Medienpioniers. Diese werden im «DOK»-Film etwas genauer beleuchtet.

«Hello, Roger Schawinski! Das isch mini Idee gsi.» Spätestens seit den legendären Schawinski-Parodien von «Giacobbo/Müller» weiss die ganze Schweiz, dass es dem Medienunternehmer nicht an Selbstvertrauen mangelt. Was aber die meisten nicht kennen, sind die Ursprünge von Schawinskis Karriere.

Ich habe nie geglaubt, ich sei etwas Besonderes.

Roger Schawinski

Wenn Roger Schawinski das sagt, könnte man glauben, er wolle einen einfach bizzli aus der Reserve locken. Denn um als durchschnittlich zu gelten, hat er in seinem Leben einfach zu viel gewagt und zu viel gewonnen. Keine andere Figur hat die Schweizer Radio- und TV-Szene in den letzten 50 Jahren so geprägt wie Schawinski. Und keiner sorgt konsequenter dafür, dass dies nicht vergessen geht, als er selbst.

Im «DOK»-Film lernst du einen Menschen kennen, der für das kämpft, woran er glaubt, und der auch mit 74 Jahren noch auf die nächste grosse Euphorie in seinem Leben hofft.

«DOK» begleitet Roger Schawinski auf eine Reise an den Ort, an dem alles begann: Den Pizzo Groppera in Norditalien. Dort, wo heute noch die riesige Antenne aus der Anfangszeit von Radio 24 steht. Unterwegs gibt es Zeit, um die Vergangenheit Revue passieren zu lassen und über die Zukunft nachzudenken.

Du erfährst, wie Roger Schawinski schon früh beschloss, sich nie in seinem Leben klein zu machen. Wie er sich in den USA in eine Puerto Ricanerin verliebte, viel zu jung heiratete und sich wieder scheiden liess. Wie er eine seiner grossen Lieben in den Tod begleiten musste und wie er darauf hofft, irgendwann in ferner Zukunft selbst mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu sterben.

Die Ursprünge sind bescheiden: Unterer Mittelstand, kleine Wohnung, kein Geld für Extravaganzen. Doch schon bald löst sich Schawinski aus dem kleinbürgerlichen Milieu im Zürcher Kreis 4: Studium an der Hochschule St.Gallen, Doktor der Volkswirtschaft, Reporter bei der «Rundschau», Erfindung des «Kassensturz», Chefredaktor bei der «Tat».

Und dann das Ereignis, das ihn zum Schweizer Medienpionier macht: Die Gründung von Radio 24. Doch dort, wo sich andere schon längst ausruhen würden, macht Schawinski weiter: Er gründet TeleZüri und Tele24, wird Chef des deutschen Privatsenders Sat.1, startet mit 63 Jahren noch einmal ein Radio und kehrt schliesslich zurück zum Schweizer Fernsehen.

Die grösste Konstante bei all dem: Schawinski polarisiert. Bereitwillig legt er sich mit Behörden, Talkgästen und Berufsgspändli an. Und nun ist seine Fernsehkarriere zu Ende. «Wir gehen alle unserer Bedeutungslosigkeit entgegen» sagt Roger Schawinski im Film, doch man kann sich nicht vorstellen, dass er sich damit einfach so abfinden wird.


Schau dir jetzt den «DOK»-Film über Roger Schawinski an:


Text: SRF/SRG Insider
Bild: SRF

Tags: dokumentarfilm medienmachen programmtipp srfdok

Kommentare

Lade Kommentare...
Noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar hinzufügen

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Danke für deinen Kommentar. Dein Kommentar wird moderiert und erscheint hier, sobald er freigeben wird.
Bei Freischaltung erhälst du ein Email auf {author_email}.