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«DOK»: Trinkerkinder – Der lange Schatten alkoholkranker Eltern

Der Dokumentarfilm «Trinkerkinder» konfrontiert dich mit dem Schicksal der schwächsten Betroffenen der Volkskrankheit Nummer 1: Kinder von alkoholkranken Eltern. Was bedeutet es für ein Kind, mit solchen Eltern aufzuwachsen? Und wie stehen die Chancen, dem Teufelskreis von Sucht und Abhängigkeit zu entkommen?

Magda-Lena sitzt auf der Terrasse und raucht. Sie trägt eine dicke Jacke Kappe und Sonnenbrille.

Kinder von alkoholkranken Elternteilen kämpfen seit frühster Kindheit für Normalität innerhalb ihrer Familie. Sie kümmern sich um ihr abhängiges Mami oder den abhängigen Papi und versuchen, sie vom Trinken abzuhalten. Immer sitzt ihnen die Angst im Nacken, jemand könnte es merken und sie ins Heim stecken. Sie haben Schuldgefühle oder sie werden aggressiv, machen Probleme in der Schule oder werden selbst suchtkrank – auch das ist ein einziger und oft missverstandener Hilfeschrei in einem gesellschaftlichen Umfeld, geprägt von Hilflosigkeit, Wegschauen und Schweigen.

Autorin Ursula Brunner wird in «Trinkerkinder» selbst zur Protagonistin. Auch ihr Vater war alkoholkrank. Ausgehend von ihrer persönlichen Geschichte geht der Film der Frage nach, was für Auswirkungen eine Kindheit im Schatten des Alkohols auf das Leben der Betroffenen und die nachfolgende Generation hat.


Georg und Zoe stehen mit Pinseln ausgerüstet vor einer farbig bemalten Wand

Nina

Du lernst die zwölfjährige Nina in der Praxis des Therapeuten Georg Kling kennen, die nach dem Tod ihres alkoholkranken Vaters versucht, wieder Boden unter den Füssen zu fassen.


Monika sitzt nachdenklich am Stubentisch und hat die Hände zusammengefaltet

Monika

Auch der Leidensweg der 58-jährigen Monika wird thematisiert, die sich heute von den Folgen einer Kindheit voller Gewalt und Entbehrungen befreit hat.


Magda-Lena steht mit ihrem Chef in der Autoreperaturwerkstatt, neben ihnen ist ein Auto auf einem Kran zu sehen

Magda-Lena

Begleitet wird zudem die 17-jährige Magda-Lena, die nach einem Irrweg von Heim zu Heim fern von ihrer alkoholkranken Mutter ihre Chance am Schopf packen muss.


Der Film thematisiert die Kollateralschäden des legalen Genussmittelkonsums und konfrontiert dich mit einer aktuellen helvetischen Problematik, deren Opfer immer noch stigmatisiert werden. Gleichzeitig zeigt der Film aus der Sicht der Betroffenen Wege aus der Familienkrankheit Alkoholismus auf. Wie stehen die Chancen für ein Individuum, der Spirale der Sucht zu entkommen, wenn es bereits in der Kindheit folgenschweren Traumata physischer und psychischer Natur ausgesetzt wurde?


Schau dir den ganzen «DOK»-Film an:


Text: SRF
Bild: SRF

Tags: dokumentarfilm Dokumentation programmtipp srfdok

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