Sie ist vor Ort, wenn in «ihren» Kantonen etwas geschieht – Noëmi Ackermann ist TV-Inlandkorrespondentin im SRF-Regionalstudio Aarau. Am letzten «Öpis mit Medie» schwärmte sie von ihrem Beruf und nannte ihn gar «den besten Job im Unternehmen». Als Inlandkorrespondentin sorgt sie dafür, dass tagesaktuelles Geschehen aus ihrer Region in den News-Sendungen «Tagesschau», «10vor10» und «Schweiz aktuell» vertreten ist. Grundvoraussetzung für diesen Job ist, dass man in der Region vernetzt und verwurzelt ist.
Bereits mit 16 Jahren begann sie beim Ausbildungsradio Kanal K, bis sie später eine Stage bei SRF absolvierte. Gemeinsam mit einer weiteren Kollegin deckt Noëmi die Berichterstattung rund um die Kantone Aargau Solothurn ab und muss zur Stelle sein, wenn sie gebraucht wird – dies Notfalls auch mitten in der Nacht.

Die beste Grundausbildung

Für Noëmi bedeutet Nachrichten machen vor allem eines: Viel telefonieren, Kontakte knüpfen und pflegen, vernetzt und ständig über das Geschehen in der Region informiert sein. Ein Fall, an den sich die junge Journalistin gut erinnern kann: Geri Müller. «Nach rund 80 Anrufen auf meinem Telefon musste ich es stumm schalten.» Diese hektischen Tage um die Nackt-Selfie-Affäre Müllers wird sie so schnell nicht vergessen. Trotzdem war es für sie eine dankbare Erfahrung: «Es ist cool, zu merken, dass man als Regionalstudio im grossen Leutschenbach gebraucht wird», so Noëmi, welche die Studios von SRF in Oerlikon gerne auch als «Planet Leutschenbach» bezeichnet. Für Maurice Velati, Radio-Redaktionsleiter des Regionaljournal Aargau Solothurn sind die Regionalstudios daher eine unglaubliche Bereicherung für diesen «Planeten». So ist für ihn der regionale Journalismus «die beste Grundausbildung, auch wenn er in den Zeitungen jeweils im letzten Bund erscheint» und er fügt an: «Als regionaler Radiojournalist arbeitet man mit ‹normalen› Leuten vor dem Mikrofon – und keinen Obamas.»
Noëmi und Maurice arbeiten zwar beide im selben Büro, haben aber ansonsten wenig miteinander zu tun, denn Noëmi produziert Inhalte fürs Fernsehen in Zürich, Maurice Radioinhalte für die Nachrichtenredaktion in Bern.

Maximal vier bis sechs Jahre

Neben abdecken von tagesaktuellen Meldungen plant die Redaktion auch voraus. Jeden Donnerstag wird in der Redaktionssitzung besprochen, welche Themen für die nächste Woche anstehen. «So kann frühzeitig ein Kameramann bestellt werden sowie jemand, der den Beitrag schneidet und vertont», erklärt Noëmi in ihrem Büro – an der Wand Bilder von ihren Einsätzen vor der Kamera. Wer ständig in der Region unterwegs ist, pflegt zu den Politikern und Mediensprechern schon fast eine Freundschaft, was auch zu einem Nachteil werden kann, schliesslich sollen die Nachrichten unabhängig sein. «Nach maximal vier bis sechs Jahren ist daher Schluss als Inlandkorrespondentin, da man sich schlicht und einfach schon zu gut kennt und beeinflusst werden kann.» Dann wechselt Noëmi zurück auf den «Planet Leutschenbach».

Das Video «Öpis mit Medie: Wie werde ich Inlandkorrespondent/in?», bei dem wir TV-Inlandkorrespondentin Noëmi Ackermann bei ihrer Arbeit begleitet haben, findest du hier:

Zum Video

Mit «Öpis mit Medie» hat SRG Insider 2013 eine Veranstaltungsreihe lanciert, bei welcher in regelmässigen Abständen die vielseitigen Berufe von SRF vorgestellt werden. Die Veranstaltungen richten sich sowohl an junge Leute, die in den vorgestellten Berufen Fuss fassen möchten, aber auch an diejenigen, die grundsätzlich medieninteressiert sind. Die vergangenen Veranstaltungen hatten die Berufe Musikredaktor/in, Videojournalist/in, Fernsehregisseur/in, Sportkommentator/in, Multimediajournalist/in, Bundeshausredaktor/in,
Interaction Designer, Radiomoderator/in, Inlandkorrespondent/in und Gameredaktor/in zum Thema. Die nächste Veranstaltung ist im Herbst 2016 geplant. Infos dazu findest du zu gegebener Zeit auf srginsider.ch.

Text: Lorenz Zahler
Bilder: Bild 2: Maurice Velati, Radio-Redaktionsleiter des Regionaljournal Aargau Solothurn, Bild 3: Noëmi Ackermann, TV-Inlandkorrespondentin für die Kantone Aargau und Solothurn (Thomas Züger)