Fakten-Check bei SRF

Für die Fachteams der SRF-Abteilung «Dokumentation und Archive» (D+A) sind Fakten das Daily Business. Mit ihren Recherchen und Verifikationen unterstützen sie die SRF-Redaktionen im Tagesgeschäft. Wir haben ihnen über die Schultern geschaut und gefragt, wie man denn vertrauenswürdiges Material findet.

Neben dem Archivieren von audiovisuellem Material unterstützen vier Fachteams der SRF-Abteilung «Dokumentation und Archive» (D+A) – Text/Audio, Bild/Video, Musik und Sport – die Redaktionen von SRF bei der Suche nach passendem Material. Während es bei der Musikberatung geschulte Ohren wie die von Markus Kenner braucht, kämpfen sich Stephanie Kaiser (Bild/Video) und Giovanni Peduto (Text/Audio) durch die Informationsflut im Netz. Dafür benutzen sie unterschiedliche Quellen: die hauseigene Datenbank (FARO), externe Datenbanken und Agenturen oder soziale Netzwerke.

«Wir können nicht vorsichtig genug sein»

Giovanni vom Text/Audio-Desk liefert den Redaktionen statistische Zahlen und Fakten. Am Standort Leutschenbach in Zürich gehören dazu besonders Personen-Dossiers und Wirtschaftsinformationen. Zusätzlich beobachtet er längerfristig Themen im In- und Ausland, die sich zu einer Story entwickeln könnten.

Auch Stephanie und ihr Bild/Video-Team erhalten die unterschiedlichsten Anfragen. Immer wieder stellt sich die Frage: Woher bekommen wir verlässliches Material mit allen Rechten? Gerade bei Naturkatastrophen oder terroristischen Anschlägen tauchen schnell erste Bilder und Videos auf. Dann muss unter hohem Zeitdruck das Material verifiziert und für die Redaktionen freigegeben werden. «Wir können nicht vorsichtig genug sein, Bilder können heutzutage leicht manipuliert werden oder erscheinen in einem falschen Kontext.»

Was wird wie verifiziert?

Je nach Quelle wird untersucht, ob das Material vertrauenswürdig ist. Für diese Überprüfungen braucht es nicht nur Expertise und ein gutes Beurteilungsvermögen, sondern auch Zugriff auf verschiedene Tools und Datenbanken. Neben vertrauenswürdigeren, jedoch teureren Angeboten, bietet das Internet viele kostenlose Alternativen, mit denen die Verifikation aber aufwendiger und zeitintensiver ist.

Um Zeit und Nerven zu sparen, ist das Bild/Video-Team Mitglied in einem User Generated Content Verification Network (kurz UGCVN). In dieser Gruppe teilen Medienschaffende der European Broadcasting Union (EBU) aus verschiedenen Nationen bereits verifiziertes Bildmaterial aus den sozialen Medien. Für die Teams von D+A ist klar: Auch vertrauenserweckende Quellen müssen hinterfragt werden – die Arbeit geht ihnen also nicht so schnell aus.

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