Behind the Scenes

Wer bildet bei SRF Radiomoderatoren aus?

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer bei Radio SRF einsteigt, wird ausbildungstechnisch begleitet und gefördert. Wer aber achtet darauf, dass Michel Birris Stimme gut trainiert ist oder Fabio Nay auf Instagram sympathisch rüberkommt? Cheyenne Mackay und Thomas Mathys von der Ausbildung bei SRF liefern euch die Antworten.

Praktikantin Nina Meroni mit Moderatoren

Was ist eure Funktion bei SRF?
Cheyenne: Ich bin Ausbildnerin Radio und bin für die Grundausbildung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich, welche bei Radio SRF arbeiten. Dafür erstelle ich Ausbildungspläne, organisiere Workshops und tausche mich rege mit den Dozenten und den anderen Ausbildnern (TV und Online) aus.

Thomas: Ich bin Sprachtrainer, oder vielmehr ein Sprachcoach und unterstütze die Mitarbeiter in ihrer Sprache. Von klassischen sprecherzieherischen Methoden (Atmung, Akzentuierung, Melodie etc.), über Persönlichkeitsdefinition (Auftritt, Identität, Social Media etc.) bis hin zur Sprache als Grundlage (wie redet man, Satzbau, Wortwahl etc.) biete ich ein breites Spektrum an Unterstützung an. Meinen Hintergrund als Schauspieler kann ich in diesem Job wunderbar einbringen.

Wie werden die neuen Radiomoderatoren bei SRF von euch begleitet?
Cheyenne: Wenn jemand neu zu uns kommt, schaue ich jeweils mit den Vorgesetzten, welche Erfahrung die Person mitbringt und wie man sie am besten fördern kann. Dafür bietet die Abteilung SRF Ausbildung verschiedenste Kurse an: Schreiben fürs Reden, publizistische Leitlinien, Medienrecht, Dokumentation und Archiv oder eben Sprechkurse.

Und wann kommen sie zu dir, Thomas?

Thomas: Sie kommen entweder selber oder werden zu mir geschickt. Einerseits erhält jeder, der neu ins Haus kommt, eine auf ihn zugeschnittene Einführung. Andererseits finden Mitarbeiter den Weg zu mir, wenn sie nicht ganz sicher im Sprechen sind und zum Beispiel zu viele «äähs» verwenden. Oft helfe ich Mitarbeitern aber auch, ihre Stimme zu trainieren und fit zu halten: Wie Roger Federer jeden Tag trainiert, sollten auch Radiomoderatoren ihre Stimme immer wieder trainieren und pflegen.

Wie Roger Federer jeden Tag trainiert, sollten auch Radiomoderatoren ihre Stimme immer wieder trainieren und pflegen.

Was macht ein/e gute/r Radiomoderator/in aus?

Thomas: Authentisch, unterhaltend, spannend und persönlich sein, ohne privat zu werden! Ein guter Moderator oder eine gute Moderatorin muss wach im Kopf sein und immer gute Laune haben, denn: Radio muss Stimmung machen und unterhalten – ausser natürlich die Informationsmoderatoren oder Nachrichtensprecher. Das Wichtigste: Man muss gerne reden und ein bestimmtes Mitteilungsbedürfnis haben. Zudem gehört in der heutigen Zeit auch eine gewisse Präsenz in den sozialen Medien dazu.

Cheyenne: Spontan sein – man weiss nie, ob ein Interviewgast absagt oder in der Welt etwas Unvorhergesehenes geschieht. Durchhaltevermögen – wenn du am nächsten Tag eine Sendung hast, muss der Beitrag dann einfach fertig sein, egal ob du Überstunden machst oder nicht. Eigen sein – man muss eine Persönlichkeit haben, etwas, das dich von anderen abhebt aber gleichzeitig auch noch zum Sender passt. Wichtig: nicht künstlich, überheblich und zu egozentrisch wirken. Wie Thomas bereits sagte: Man muss gern reden und vor allem eine Leidenschaft für Radio haben – für mich ist Radio mit ganz viel Liebe verbunden.

Man muss gern reden und vor allem eine Leidenschaft für Radio haben – für mich ist Radio mit ganz viel Liebe verbunden.

Interview: Nina Meroni
Bild: Nina Meroni

Tags: behindthescenes radiomoderator

Kommentare

Lade Kommentare...
Noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar hinzufügen

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Danke für deinen Kommentar. Dein Kommentar wird moderiert und erscheint hier, sobald er freigeben wird.
Bei Freischaltung erhälst du ein Email auf {author_email}.