Webserie «Helvetia»: Die zweite Staffel

Wo komm ich her und wo gehöre ich hin? Die Webserie «Helvetia» porträtiert fünf junge Schweizerinnen und Schweizer, die genau über solche Fragen sprechen. Sie äussern sich über Integration, ihre Herkunft und über Vorurteile. In der zweiten Staffel erzählen Comedian Kiko, Sängerin Ta’Shan, Journalistin Gülsha Adilji, Musiker James Ketelby und Sängerin Naomi Lareine ihre ganz persönliche Geschichte.

Die Schweiz hat sie geprägt – und sie prägen mit ihren Geschichten die Identität der jungen Schweiz. In der Webserie «Helvetia» übernehmen junge Menschen mit und ohne Schweizer Pass das Wort. Sie erzählen persönliche Geschichten aus ihrer Kindheit und von ihrer Herkunft. Sie sprechen über ihr Identitätsgefühl, welchen Klischees sie begegnen und vielleicht auch entsprechen.

Disclaimer: Die Folgen der zweiten Staffel von «Helvetia» wurden von den Covid-19-Massnahmen des Bundes gedreht.

Wie Kiko Comedy aus Alltagsrassismus macht

Frank Cabrera Hernandez, wie der Comedian Kiko heisst, hat dominikanische Wurzeln und ist im thurgauischen Hefenhofen aufgewachsen. «Wir haben keine anderen Schwarzen gekannt. Den ersten Schwarzen habe ich in der Stadt St.Gallen gesehen», erzählt Kiko. Er kam mit seiner Familie als Wirtschaftsflüchtling in die Schweiz, wo er auf ein neue Sprache und Alltagsrassismus traf. Er erzählt, wie er den Hass daraus in Komik umwandelt.

Gülsha Adilji über ihre türkisch-albanischen Wurzeln

Aufgewachsen ist die Moderatorin Gülsha Adilji in Niederuzwil im Kanton St.Gallen. In «Helvetia» zeigt sie den Kebabladen, den ihre Mutter geführt und in dem sie viel Zeit verbracht hat. Was andere Menschen über ihre türkisch-albanischen Wurzeln denken, ist ihr «scheissegal». Denn Landesgrenzen seien irrelevant und es mache keinen Sinn, daran zu glauben.

Naomi Lareines Kindheit und Jugend war von Mobbing geprägt

Sie ist in der Schweiz geboren und hat senegalesische und mauretanische Wurzeln: «Ich habe noch nie einen Kampf verloren. Glaub mir, es sagte mir ein einziges Mal jemand ‘Mohrenkopf’, und danach nie mehr.» Naomi Lareine erzählt aus der Schulzeit, als sie wegen ihrer Interessen und ihres bubenhaften Aussehens gemobbt wurde, und sie zeigt ihre verletzliche Seite.

Ketelby James Erfahrungen mit Rassismus motivieren ihn Gutes zu tun

Er ist Musiker und Mitglied der Jas Crw. Ketelby James ist in St.Gallen geboren und aufgewachsen, seine Wurzeln hat er in Portugal und Mosambik. Er fühlt sich aber voll und ganz Schweizer: «Für mich ist es nicht ein Integrieren. Ich bin von hier. Das ist meine Sprache. Ich denke in dieser Sprache. Der einzige Unterschied ist die Hautfarbe, that’s it.»

Sängerin Ta’Shan ist stolz auf ihren indischen Namen

Sie heisst mit vollem Namen Shanta Azalea Venkatesh. Ihr Vater ist Inder, ihre Mutter Schweizerin. Obwohl ihr Vater ihr geraten hat, den Namen ihrer Mutter anzunehmen, blieb sie bei Venkatesh. Das kostete sie – so vermutet Ta’Shan – einen Praktikumsplatz. «Bis alle beige, alle mixed sind, wird das eine Realität bleiben.»

Charles Nguela wuchs als Migrant in der Schweiz mit Rassismus auf

Charles Nguela kam mit seiner Familie aus der DR Kongo als Migrant in die Schweiz. In «Helvetia» erzählt der Stand-up-Comedian, wie er seine Jugendjahre in Lenzburg erlebte und wie es sich anfühlt, wenn man in der Schweiz als dunkelhäutige Person in einen Bus stiegt – und sich sofort alle nach einem umdrehen.

Sebastian Babic nerven Vorurteile gegenüber Menschen aus dem Balkan

Sebastian Babic, Geschäftsführer und Redaktionsleiter des Senders Schaffhauser Fernsehen, erzählt bei «Helvetia», wie er den Kroatienkrieg erlebte, warum ihn das Wort «Jugo» stört und erklärt, weshalb ihm seine Eltern den Weg in der Schweiz freimachten.

Bossnak lebte als bosnischer Kriegsflüchtlig im Asylzentrum in Armut

Wegen des Bosnienkriegs flüchtet Bossnaks Familie in die Schweiz. Hier ist sie von Armut betroffen. In «Helvetia» erzählt der Rapper, warum seine Beschneidung ein Geldsegen für seine Familie war und weshalb er den Kampf um Integration und Vorurteile nicht noch länger führen will.

Wie Sarah Atcho von der Aussenseiterin zur Profi-Sprinterin wurde

Schon als Kind fühlte sich Sarah Atcho wegen ihrer Herkunft als Aussenseiterin und wurde von anderen verspottet. Die erfolgreiche Sprinterin möchte heute darum andere junge Menschen im Sport fördern und unterstützen.

Zeki wurde wegen seiner türkischen Herkunft ausgegrenzt

Dass Zeki Bulgurcu einmal ein Star im Internet wird, hätte er nie geglaubt, denn als Kind hatte er weder Internet noch Computer. Bei «Helvetia» spricht er von seiner Kindheit, Mobbing und warum er dankbar ist, dass er in der Schweiz aufwachsen durfte.

Text: SRF
Bild: SRF

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