«Mein Senf»: 5 Gründe warum wir mehr Frauenfussball schauen sollten

Naomi Mégroz spielt Fussball auf Spitzenniveau im Club sowie in der Schweizer Nationalmannschaft, trainiert 4- bis 6-mal in der Woche und findet es schade, dass immer nur vom Männerfussball gesprochen wird. Frauenfussball kann ebenso attraktiv sein!

1. Wo findet man schon 11 Frauen, die genau das Gleiche anziehen wollen?

Ja genau, ein kleiner Witz zum Einstieg und damit wir gleich Klartext reden: ja, wir spielen auch 90 Minuten und ja, auch unser Ball ist rund und muss ins Eckige. Fussball spielen sei nur was für Männer. Von wegen! Solche Fragen und Klischees gehören Gott sei Dank der Vergangenheit an.

2. Die beliebteste Teamsportart bei den Mädchen und Frauen

Der Frauenfussball hat sich in kurzer Zeit rasant entwickelt. Technisch sowie taktisch sind wir auf einem hohen Niveau, haben meist viel mehr Ballkontakte und gepflegte Spielzüge. Auch die Popularität bei den Mädchen und Frauen hat stark zugenommen: Der Frauenfussball ist seit Jahren die beliebteste Teamsportart bei den Mädchen und Frauen.

3. Kein Krawall und ein gut gemischtes Publikum

An der Zuschauerzahl müssen wir noch ein wenig arbeiten – sie steigt zwar stetig, jedoch ist sie noch weit entfernt von der meiner Kollegen. Dafür haben wir keinen Krawall an den Spielen und ein durchmischteres Publikum – der Punkt geht hier also an uns.

4. Leidenschaft statt Geldgier

In der Schweiz verdienen wir Frauen kein Geld mit dem Fussball, sondern betreiben den Sport aus reiner Leidenschaft. Das ist ein riesen Vorteil, denn wir meckern und maulen nicht und können mehr einstecken. Im Frauenfussball siehst du weniger «sterbende Schwäne», dafür schöne Spielzüge, Fairplay und gutes Ballhandling. Frauen sind einfach härter im Nehmen!

5. Motivation hoch 11

Der Teamgeist und der Zusammenhalt in einer Frauenfussballmannschaft sind enorm, eine «heute habe ich keine Lust»-Mentalität gibt es nicht. Wir investieren neben Schule und Beruf sehr viel Zeit in den Fussball, da müssen Einstellung und Qualität stimmen. Das spiegelt sich auch auf dem Platz wieder – wir wollen uns stetig weiterentwickeln und natürlich gewinnen.

In diesem Sinne freue ich mich, dich bei einem meiner nächsten Spiele zu sehen!

In der Rubrik «Mein Senf» lassen wir jeden Monat jemand Junges zum aktuellen Themenschwerpunkt zu Wort kommen. Alle bisher publizierten «Senf»-Texte findest du unter: #meinsenf

Text: Naomi Mégroz
Porträt Naomi Mégroz: zVg. fcz.ch
Illustration: Stephan Lütolf

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