Öpis mit Medie

«Ich wollte nie mehr aufhören»

Giulia (26) absolviert zur Zeit die Moderations-Ausbildung bei toxic.fm. Wie du dir diese Ausbildung vorstellen musst und wie es war, das erste Mal auf Sendung zu gehen, haben wir für dich herausgefunden.

Giulia (26) am Mikrofon im Radiostudio

SRG Insider: Was wolltest du als Kind werden?
Giuia: Ich hatte nie einen klassischen Berufstraum als Kind – im Gegenteil. Von Pilotin, Ingenieurin, Staatsanwältin, bis über Schriftstellerin war alles dabei.

Nicht Radiomoderatorin?
Dass ich Radiomoderatorin werden will, weiss ich tatsächlich erst seit ein paar Jahren, obwohl ich schon immer ein Radio-Junkie war.

Was fasziniert dich am Beruf?
Radio ist intim, es begleitet die Hörer in unterschiedlichen Lebenssituationen. Die Menschen in all diesen Situationen zu begleiten und dabei nur über die Stimme zu ihnen zu gelangen, finde ich wahnsinnig schön. Und ich arbeite ja nicht nur allein mit der Stimme: Ich schreibe Moderationstexte und Beiträge, führe Interviews und muss die Technik im Studio beherrschen. Gibt es etwas Schöneres?

Hast du es eigentlich schon immer gemocht, deine Stimme zu hören?
Nein, am Anfang war mir meine Stimme sehr fremd. Wirklich daran gewöhnt habe ich mich erst im Studium. Dort arbeitet man oft mit der eigenen Stimme und hört sich eigene Audio-Beiträge immer wieder an. Mit der Zeit beginnt man, sie zu mögen – und erst dann kann man auch daran arbeiten.

Wann hast du denn begonnen, dich mit dem Beruf Radiomoderatorin zu befassen?
Das war während meinem Journalismus-Studium an der ZHAW in Winterthur. Ich merkte, wie es mich immer mehr zum Mikrofon zog. Als wir die Möglichkeit hatten, zwei Praktika zu absolvieren, machte ich mein erstes bei Radio FM1 in St. Gallen, das zweite beim SRF-Kinderprogramm «Zambo». Spätestens da habe ich mich ins Radiomachen verliebt.

Und wo stehst du heute?
Ich bin etwa in der Hälfte meiner Moderations-Ausbildung bei Radio toxic.fm und absolviere mein letztes Studienjahr an der ZHAW.

Für alle Radio-Newbies: Wie muss man sich die Moderations-Ausbildung vorstellen?
Ich mache die Radiomoderations-Ausbildung bei toxic.fm im Vollzeit-Modus (heisst: 3 Tage in der Redaktion). Die Vollzeit-Ausbildung dauert sieben Monate. Etwa die ersten zwei bis drei Monate arbeitet man in der Redaktion, man macht redaktionelle Beiträge, führt Interviews, geht an Medienkonferenzen, macht Umfragen etc. So lernt man den ganzen Radio-Alltag kennen und macht sich mit der Technik vertraut.

Dann wechselt man in die Moderation und wird «ins Studio» eingeführt – man lernt mit den vielen Reglern und Knöpfen umzugehen, macht Song-Übergänge und übt, live vor dem Mikrofon zu sprechen. Und dann geht’s «on air». Auf jede meiner Sendungen erhalte ich ein Feedback sowohl von den Mitarbeitenden bei toxic.fm als auch von meinem Moderationsleiter.

Nebst dem «normalen» Arbeitsalltag hat man regelmässig Coachings und Kurse. Die Coachings sind persönlich mit 1:1 Betreuung. Kurse hat man während der Ausbildung ca. zehn verschiedene. Diese finden an verschiedenen Samstagen statt. An den Kursen lernt man z.B. «Schreiben fürs Hören», «Storytelling», «Sportbeiträge», «Musikbeiträge» etc. Am Ende der Moderationsausbildung bei toxic.fm absolviert man eine Prüfung. Und der Coach bewertet deine letzte Sendung und einen Newsbeitrag.

Verrate uns: Wie war es das erste Mal auf Sendung zu gehen?
Wahnsinnig aufregend. Ich bin am Morgen eine Stunde früher in die Redaktion gegangen, weil ich Angst hatte, ich hätte zu wenig Zeit, die Sendung vorzubereiten. Etwas stressig war es dann so oder so, aber ich glaube, das lag dann doch eher an den Nerven. Die ersten paar Minuten «on air» war ich sehr angespannt, doch dann hat es richtig Spass gemacht. Ich wollte nie mehr aufhören.


Ihr wollt Giulia live auf dem Sender hören? Sie moderiert rund drei Mal in der Woche entweder die Mittags- (12-14 Uhr) oder Abend-Sendung (16-19 Uhr) – mehr zum Programm gibt es auf der Website von toxic.fm.


Interview: Laura Verbeke
Bild: Nathalie Bagnoud

Tags: radio radiomoderator unikom

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