SRG Insider: Michael Weinmann, wie hast du dich auf deinen ersten Schwerelosigkeitsflug vorbereitet?
Michael Weinmann: Vorbereiten kann man sich nicht wirklich. Ich habe mir Videos angesehen und beobachtet, was genau geschieht. Es ist schwer, sich vorzustellen was es bedeutet, schwerelos zu sein beziehungsweise dies nun zu erklären.

Kannst du beschreiben, was bei einem Schwerelosigkeitsflug passiert?
Es ist wirklich ein sehr verrücktes Erlebnis. Das Gefühl bei der ersten Parabel ist unbeschreiblich. Es drückt deinen Körper nach unten und plötzlich merkst du, wie die ganze Erdanziehungskraft nachlässt. Der Körper löst sich und du kannst nichts dagegen unternehmen. Ich musste mich anfangs daran gewöhnen, weil ich die ganze Zeit versuchte, meinen Körper ruhig zu halten. Wenn du eine Bewegung machst, dreht es dich gerade in die andere Richtung. Erst wenn du gegen die Wand prallst, kannst du dich von dieser wieder abstossen.

Hattest du während dem Flug gesundheitliche Beschwerden?
Ich hatte wirklich Angst, dass mir schlecht wird. Die Schwerelosigkeit hatte aber keine negativen Auswirkungen auf mich. Ich habe jede einzelne der fünfzehn Parabeln genossen. Glücklicherweise gab es nur eine Person, der es schlecht wurde. Allerdings musste jeder von uns eine Tüte mitnehmen – meine blieb bis zum Schluss leer.

Wie lange dauerte die Vorbereitung für die ganze Spezialwoche?
Das begann sehr früh, gegen Anfang dieses Jahres. Ich bin seit Januar in Kontakt mit diversen Leuten, welche in der Raumfahrt tätig sind. Ich kam über sehr viele Enthusiasten zu Themen, in welchen die Schweiz einen grossen Bezug zur Weltraumforschung hat. Ich bin sehr weltraum-affin und verfolge seit Langem die ISS auf Twitter. Ich erfuhr jedoch auch in dieser Woche immer noch sehr viele Dinge, die ich vorher nicht wusste.

Hast du dir mit dem Schwerelosigkeitsflug einen Traum erfüllt?
Es ist ein Traum, der sich erfüllt hat, aber keiner, den ich seit meiner Kindheit hatte. Ich bin erst zu Beginn meiner Recherche auf diesen «Zero Gravity»-Flug in der Schweiz gestossen. Ich wusste von solchen Flügen, aber sie waren bis anhin unerreichbar für mich. Ich dachte immer, nur Astronauten dürfen diese für ihre Vorbereitung machen.

Würdest du den Flug nochmals wagen?
Sofort. Wenn ich könnte würde ich gleich wieder einsteigen. Es war ein Wahnsinns-Erlebnis.

Wir haben einen Blick hinter die Kulissen von «Die Schweiz im Weltall» geworfen und zeigen euch, wie der Beitrag über den Schwerelosigkeitsflug entstanden ist.

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Interview: Lorenz Zahler
Bild: Michael Weinmann, Twitter