Zieh dir das mal rein: Weniger als zwei Prozent aller in der Schweiz geschauten Filme auf Streamingplattformen waren gemäss dem Bundesamt für Statistik im Jahr 2019 hiesige Produktionen!
Inzwischen dürfte dieser Wert allerdings bizzli gestiegen sein. Denn im November 2020 wurde die SRG-Streamingplattform Play Suisse lanciert, die gemäss einer Studie von Digimonitor inzwischen von über 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung genutzt wird. Und da sind ausschliesslich Schweizer Produktionen aus den verschiedenen Sprachregionen zu finden. Mit diesem Angebot hat Play Suisse hierzulande sogar internationale Streamingdienste wie Disney+, Apple TV+ und Amazon Prime Video überholt.
«Neumatt» goes Netflix
Noch weiter vorne liegt jedoch Netflix mit einer hiesigen Nutzungszahl von 42 Prozent. Und auch da halten vermehrt Lizenz- und Ko-Produktionen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum Einzug auf der Plattform. Jüngstes Beispiel ist die preisgekrönte SRF-Dramaserie «Neumatt».
Darum geht's
Der Unternehmensberater Michi muss sich plötzlich nicht nur mit den komplexen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft, sondern auch mit seiner tragischen Familiengeschichte auseinandersetzen.
«Neumatt» ist auf Netflix die erste Schweizer Serie, die in 190 Ländern gelistet und in 30 Sprachen verfügbar sein wird. Es handelt sich aber nicht um die erste SRF-Produktion bzw. Koproduktion, die auf Netflix gelandet ist.
Hier haben wir eine Übersicht für dich:
Doku-Drama «Der Kreis» (2014)
Darum geht's
Der junge, schüchterne Lehrer Ernst wird Mitglied der Schweizer Schwulenorganisation «Der Kreis». Er lernt dort den Travestie-Star Röbi kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
«Der Kreis» von Stefan Haupt war im März 2015 die erste SRF-Koproduktion auf Netflix. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Science-Fiction-Thriller aus den USA oder der amerikanischen Realityshow «The Circle» auf der Streamingplattform. Inzwischen ist die Doku-Fiction aus der Schweiz zwar nicht mehr auf Netflix verfügbar – dafür aber auf Play Suisse.
Krimiserie «Der Bestatter» (2013 bis 2016)
Darum geht's
Als ein ehemaliger Kommissar das Bestattungsinstitut seines Vaters übernimmt, verleiten ihn ungewöhnliche Todesfälle zur Fortführung seiner Ermittlungstätigkeit.
Auf Netflix ist die Serie auch unter dem englischen Titel «The Undertaker» bekannt. Zu sehen gibt's die ersten vier Staffeln der Krimiserie synchronisiert in Deutsch oder auch in der Originalsprache Schweizerdeutsch. Wenn du nach der vierten Staffel so richtig deep drin bist, kannst du dir exklusiv auf Play Suisse imfall noch drei weitere Staffeln reinziehen.
Komödie «Giulias Verschwinden» (2009)
Darum geht's
Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag wird Giulia bewusst: Alter macht unsichtbar. Nicht, weil sie Superkräfte besitzt, sondern weil sie von der Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen wird.
Das Drehbuch für diesen Streifen, bei dem Christoph Schaub Regie geführt hat, stammt übrigens aus der Feder von Schriftsteller Martin Suter. Und für dieses Drehbuch hat der Film in Belgien sogar einen Preis abgesahnt. Dieses Meisterwerk wollte sich Netflix nicht entgehen lassen und hat sich vor einiger Zeit die Streamingrechte an diesem Kinofilm im deutschsprachigen Raum gesichert.
Thriller «Tannöd» (2009)
Darum geht's
Einige Jahre nach dem brutalen Mord an einer Familie kehrt Kathrin an den Ort ihrer Kindheit zurück. Der Mörder ist noch immer nicht gefunden und sie erkennt, dass der Fall viel mehr mit ihr zu tun hat, als ihr lieb ist.
«Tannöd» basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Andrea Maria Schenkel, die für ihren Roman mit dem Deutschen Krimipreis 2007 ausgezeichnet wurde. Die Autorin hat sich für ihr Buch imfall von einem realen Ereignis inspirieren lassen. Auf Netflix ist der Film im deutschsprachigen Raum auch unter dem Titel «The Murder Farm» zu finden.
Komödie «Wolkenbruch» (2018)
Darum geht's
Eigentlich soll Motti eine orthodoxe Jüdin heiraten, verliebt sich allerdings in seine Kommilitonin Laura. Doch dieser Verbindung würde seine Mutter niemals zustimmen.
2018 war «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» von Regisseur Michael Steiner der erfolgreichste Schweizer Film des Jahres. Drum hat sich auch Netflix die Komödie ein Jahr später unter den Nagel gerissen. Es handelte sich damals um die erste Schweizer Produktion, die auf Netflix weltweit herausgebracht wurde.
Familiendrama «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl» (2019)
Darum geht's
Für die neunjährige Anna und ihre jüdische Familie bleibt kaum Zeit für die Vorbereitungen. Und so muss sie für die Flucht quer durch Europa ausgerechnet ihr geliebtes Stoffkaninchen zurücklassen.
Beim Film handelt es sich um eine Adaption des gleichnamigen Romans von Judith Kerr, der auf wahren Begebenheiten beruht. Caroline Link, die für eines ihrer früheren Werke schon einmal einen Oscar eingeheimst hat, führte bei dieser schweizerisch-deutschen Koproduktion Regie. Da ist auch Netflix hellhörig geworden und zeigt den Film nun in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Kein Netflix-Abo?
Kein Problem! Um einige dieser Filme und Serien zu sehen, brauchst du nämlich gar kein Netflix-Abo. Ausgewählte Schweizer Produktionen gibt's auch auf der kostenlosen SRG-Streamingplattform Play Suisse. Du musst dich nur mit deiner Mailadresse registrieren und dann geht's auch schon los mit dem Streamingmarathon!
Text: SRG Insider
Quellen: SRF, SRG, Netflix, Swiss Films, Bundesamt für Statistik, Digimonitor
Bild «Neumatt»: SRF/Sava Hlavacek
Bild «Der Kreis»: SRF/Contrast Film
Bild «Der Bestatter»: SRF/Sava Hlavacek
Bild «Giulias Verschwinden»: SRF/T&C Film AG
Bild «Tannöd»: SRF/Wüste Film West/Hugofilm/Constantin Film
Bild «Wolkenbruch»: SRF/Turnus Film
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