2010 forderte eine Motion von der SRG, die Verständigung zwischen den Sprachregionen vermehrt zu fördern. Die Umsetzung dieser Forderung ist komplex, seitens SRF findet man jedoch immer wieder neue Möglichkeiten, diese Herausforderung anzugehen.

Status quo

«Bei Radio SRF versucht man im Alltag immer wieder, die anderen Sprachregionen zu berücksichtigen. So war die grosse Programmaktion ‹SRF 3 zeigt Flagge› auch in der Westschweiz und im Tessin unterwegs», betont Robert Ruckstuhl, Leiter Programme bei Radio SRF. Zusätzlich hat die Chefredaktion Radio ihre Westschweiz-Korrespondenz verdoppelt: Zwei Kolleginnen und Kollegen betreuen die diese von Lausanne aus. Vor drei Jahren wurde zudem «Regional-Diagonal» geschaffen: Hier macht Radio SRF einen thematischen Streifzug durch alle Regionen, vermehrt auch durch andere Sprachregionen.

Clichés abbauen

«Bei Themen-Schwerpunkten und Serien achten wir heute aufmerksamer auf eine angemessene Präsenz der anderen Sprachregionen, wie zum Beispiel mit ‹Bonjour, les Romands!›, als das ‹Rendez-vous› seine Sommer-Serie ausschliesslich mit Westschweizer Gästen bestritt», so Daniel Knoll, Stabchef Chefredaktion Radio. Ziel: Ein Bild der Romandie jenseits der gängigen Clichés zu zeigen.

Seit der allerersten Sendewoche sendet Radio SRF 4 News am Wochenende das Format «Die Woche in Tessin und Romandie». Darin erläutern Beobachter vor Ort eine halbe Stunde lang jene Themen, welche aktuell die Westschweiz und das Tessin bewegen.

Gute Erfahrungen

2013 und 2014 tauschten die «Tagesschau»-Moderatoren Urs Gredig und Maureen Bailo ihre Sessel mit Olivier Dominik (RTS) und Alessia Caldelari (RSI). Ist ein solcher Moderationstausch wieder geplant bei SRF? «Nein, geplant ist konkret in der Tagesschau nichts, aber denkbar ist es jederzeit wieder – wir haben gute Erfahrungen gemacht», sagt Urs Leuthard, Redaktionsleiter der Tagesschau.

Text: jr/lv
Bild (Alessia Caldelari (RSI) und Maureen Bailo (SRF) im Moderationstausch 2014): SRF