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«Kurz erklärt»: 7 Fragen zum Wetter

Das Wetter – ein beliebtes Thema – meist dann, wenn man sonst nicht mehr weiss, über was man reden könnte. Doch so banal das Thema zu Beginn scheinen mag, so komplex ist es, wenn man sich einmal inbrünstig damit befasst. Oder wisst ihr wirklich, warum der Himmel blau ist? Wir haben die Fragen, die euch, den Zuschauern von SRF Meteo und uns am meisten unter den Nägeln brennen, Thomas Kleiber, Meteorologe bei SRF Meteo, gestellt.

Warum ist der Him mel blau?
Auf dem Weg durch die Luft wird ein Teil des Sonnenlichtes abgelenkt. Dies macht den Himmel hell. Weil blaues Licht besonders stark abgelenkt wird, ist der Himmel blau. Ohne Luft wäre der Himmel auch tagsüber tiefschwarz.

Und warum ist das Abendrot rot?
Am Abend macht das Sonnenlicht einen sehr langen Weg durch die Luft. Das blaue Licht wird nun so stark abgelenkt, dass es sich quasi «in der Luft verirrt» und gar nicht mehr zu uns kommt. Das rote Licht wird dagegen weniger abgelenkt und erreicht unser Auge.

Warum gibt es graue und weisse Wolken?
Es ist eine Sache des Standpunktes: Von oben gesehen sind alle Wolken weiss. Von unten gesehen sind nur dünne Wolken weiss. Ist eine Wolke von unten betrachtet grau, ist sie entweder sehr dick oder sie steht im Schatten einer anderen Wolke.

Warum haben Hoch- und Tiefdruckgebiete Namen?
Die Meteorologiestudenten der Freien Universität Berlin machten aus der Not eine Tugend. Sie brauchten Geld, um die Wetterstation weiterhin mit Beobachtern betreiben zu können. Sie entwickelten eine Art «Patenschaftsmodell». Für einen gewissen Betrag kann man sich einen Namen für ein Tief oder Hoch kaufen.

Übrigens: Falls ihr euch ebenfalls eine «Patenschaft» für ein Hoch oder ein Tief kaufen wollt – meldet euch auf der Webseite des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin.

Wer ist besser, die Muotathaler Wetterschmöcker oder ihr?
Die sechs Wetterschmöcker machen einen Wettbewerb unter sich und geben sechs Prognosen ab. Dass da jeweils eine halbwegs hinhaut ist zu erwarten. Was wohl die Leute sagen würden, wenn wir von SRF Meteo jeweils sechs verschiedene Prognosen abgeben würden?

Wo ist es in der Schweiz am meisten schön und am meisten schlecht Wetter?
Kommt drauf an, was man unter «schlecht» versteht. Am wenigsten Sonne hat es im Winter im Mittelland, im Sommer auf den Bergen der Zentral- und Ostschweiz. Am häufigsten nass ist es auf den Bergen zwischen dem Kanton Uri und der Ostschweiz, am seltensten Regen fällt in Ackersand bei Stalden (VS).

Das Wetter ist das Smalltalk-Thema Nummer eins. Auch bei Meteorologen?
Nein. Im Smalltalk reden wir nicht über das Wetter. Wenn wir über das Wetter reden, dann wird es nämlich rasch leidenschaftlich.


Thomas Kleiber kam vom Chemielaborant, Chemiker über den Umweltgeowissenschaftler zum Meteorologen. Nach einigen beruflich en «Umwegen» ist Thomas seit 2006 bei SRF Meteo als Meteorologe tätig.

Mehr über das Team von SRF Meteo und ihre tägliche Arbeit erfahrt ihr in den nächsten Wochen hier auf SRG Insider, auf der Webseite von SRF Meteo und auf Twitter.


Text: Thomas Kleiber / lv
Titelbild: Thomas Bresson via flickr.com
Porträt Thomas Kleiber: SRF/Oscar Alessio

Tags: kurzerklaert srfmeteo wetter

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